Nachdem es die Krankenkassen bei den privaten Tarifen vorgemacht haben, dass man bestimmte durch das eigene Verhalten geförderte Risiken mit höheren Beiträgen bestrafen kann, schlagen nun auch die Wirtschaftsexperten genau in diese Kerbe. Warum alle mit höheren Kosten belasten, wenn es doch auch anders geht? Das fragte sich der Hamburger Tobias Effertz und brachte die Idee ins Gespräch, auf alkoholische Getränke eine höhere Steuer zu verlangen.
Das wäre eigentlich eine logische Sache, wenn man sich einerseits anschaut, in welcher Höhe diese Steuern in europäischen Nachbarländern anfallen und wie hoch die Steuern in Deutschland sind, die man beispielsweise auf Zigaretten bezahlen muss. Zu den Genussmitteln gehören sowohl Tabak als auch Alkohol.
Auch die Sprecher der deutschen Hauptstelle für Suchtfragen sehen in einer höheren Alkoholsteuer eine gute Alternative zur Erhöhung der Mehrwertsteuer und führen noch das Argument ins Feld, welche immensen Kosten bei den Krankenkassen und Rententrägern durch die Alkoholabhängigkeit anfallen. Von den Folgen im sozialen Umfeld der Süchtigen einmal ganz zu schweigen. Man könnte also mit einer Änderung der Alkoholsteuer das Notwendige, nämlich die Einnahmen für den Bundeshaushalt, mit dem Nützlichen, nämlich einer Förderung der Gesundheit, verbinden.