Nach dem ersten Weltkrieg wurde im Jahr 1919 eine umfassende Finanzreform durchgeführt und ein Steuersystem beschlossen. Der damalige Finanzminister Matthias Erzberger zeichnete im Juli 1919 für die Reform verantwortlich. In dieser Zeit entwickelte sich das heutige Steuersystem mit seiner Umsatzsteuer, Verbrauchssteuern, der Einkommenssteuer und Unternehmenssteuer. Das Steuersystem feiert 2019 seinen 100. Geburtstag.
Das Steueraufkommen verdoppelte sich von 8 Prozent auf 15 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung ab dem Jahr 1925. Der Wiederaufbau und die boomende Wirtschaft führten zu einem Einkommenssteuersatz von 95 Prozent und der Körperschaftssteuersatz belief sich auf 60 Prozent. Im Verlauf der Jahrzehnte wurden die hohen Steuern gesenkt und eine Stabilisierungspolitik vereinbart.
Laut Berechnungen der Steuerschätzer werden die Steuereinnahmen bis zum Jahr 2023 auf 940,7 Milliarden Euro steigen und sich die Gesamteinnahmen des Staates auf 1,3 Billionen Euro steigen. Im Jahr 2018 werden die Steuereinnahmen bei rund 775,3 Milliarden Euro liegen.
Seit rund fünf Jahren werden Milliardenüberschüsse vom Staat erwirtschaftet, doch eine spürbare Entlastung bei Steuern und Sozialabgaben ist nicht geplant. Die Staatsschulden belaufen sich auf rund 2,08 Billionen Euro, was 61,50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht und 2018 auf unter 60 Prozent sinken soll. Der Überschuss beträgt mittlerweile 0,93 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung Deutschlands.