Wenn man sich die Wahlkampfdebatten der großen Parteien im Vorfeld der Bundestagswahl anschaut, dann scheint sich die Mehrwertsteuer zu einem der wichtigsten Themen zu entwickeln. Nun hat auch die FDP die sprichwörtliche Katze aus dem Sack gelassen. Wolfgang Kubicki, der Mitglied im Bundesvorstand der FDP ist, hat in einem Fernsehinterview jetzt zugegeben, dass auch die Partei, die als klassischer Vertreter der Wirtschaft gilt, an dem sauren Apfel einer Mehrwertsteuererhöhung nicht vorbei kommt.
Dabei verfolgt man jedoch nach den Aussagen Kubickis das Ziel, in einigen Bereichen der Einkommenssteuer Senkungen durchzuführen und diese über die Mehrwertsteuer zu finanzieren. Ohnehin halten die FDP Strategen eine Verlagerung der Staatseinnahmen auf indirekte Steuern für eine sinnvolle Maßnahme. Die Parteispitze war allerdings nicht dazu bereit, die Aussagen Kubickis zur MWSt. zu bestätigen. Auch im Programm der Partei fand sich kein Hinweis darauf. Bei der CDU gab es in den letzten Wochen ähnlich widersprüchliche Aussagen. Fakt ist, dass man an Steuererhöhungen zur Stabilisierung des arg belasteten Bundeshaushaltes nicht vorbei kommt. Nur zugeben mag das vor der Wahl niemand.