Eigentlich hatte die thailändische Regierung zur Unterstützung ihrer maroden Wirtschaft ja versprochen, die Mehrwertsteuer zur Erhaltung einer stabilen Nachfrage die nächsten zehn Jahre nicht zu erhöhen. Doch an dieses Versprechen scheint man sich angesichts der aktuellen Veröffentlichungen in der Presse nicht mehr gebunden zu fühlen. Die Regierung erklärte, zur Entlastung der Unternehmen die Körperschaftssteuer deutlich zu senken. Eine Gegenfinanzierung wäre nach aktueller Sachlage nur mit einer Erhöhung der Mehrwertsteuer um rund drei Prozent zu lösen. Das würde im Klartext bedeuten, dass die Entlastungen der Unternehmen eins zu eins auf die Verbraucher umgelegt werden würden. Da dies unvermeidlich zu einem Rückgang der Binnennachfrage führen würde, ist die Gefahr enorm hoch, dass sich eine solche Entscheidung zu einem Bumerang für die thailändische Staatskasse entwickelt. Noch hat der Finanzminister nur pauschal erklärt, dass die Mehrwertsteuer innerhalb der „Erholungsphase“ nicht angegriffen wird. Doch wie lang er die Erholungsphase für die Wirtschaft ansetzt, dazu hat er sich bisher nicht geäußert.