Wer derzeit bei den Preisen an den Zapfsäulen der deutschen Tankstellen empört den Kopf schüttelt, der sollte froh sein, dass er nicht in Italien wohnt. Hier zeigen sich nämlich die ersten Auswirkungen des Sparpakets zur finanziellen Sanierung des Staatshaushaltes. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer hat dafür gesorgt, dass hier der Liter Benzin mit bis zu 1,70 Euro bezahlt werden muss. Das könnte eine ganze Kettenreaktion an Preissteigerungen in Gang bringen. Das befürchten zumindest die Verbraucherschutzorganisationen. Unbegründet ist diese Angst nicht, denn es gibt heute nur noch wenige Waren, die nicht innerhalb des Landes via LKW transportiert werden. Bei den Preissteigerungen für den Kraftstoff dürfte es den Speditionen kaum möglich sein, ihre bisherigen Transportpreise halten zu können. Sie werden zusätzlich noch durch Preiserhöhungen bei der Maut belastet. Der italienische Verband der Landwirte, Coldiretti, befürchtet vor allem daraus resultierende Preissteigerungen bei den Lebensmitteln, die dann jeden Menschen treffen und vor allem die einkommensschwachen Familien dazu zwingen, den Gürtel noch enger schnallen zu müssen.