In Deutschland klagen die Krankenkassen über kontinuierlich steigende Kosten und daraus resultierend die Mitglieder über hohe Beiträge. Auch ist jedem vernünftig denkenden Menschen klar, dass die höheren Beiträge für die Krankenversicherung Auswirkungen auf die Lohnnebenkosten haben und die Schaffung neuer Arbeitsplätze hemmen. Den Namen Rolf Pettekoven sollte man sich in dieser Hinsicht merken.
Der Professor für Finanzwirtschaft legte jetzt ein Gutachten vor, wie man über eine Ausnahmeregelung zur Mehrwertsteuer die Kassen, die Versicherten und die Arbeitgeber entlasten könnte. Er legte dar, dass allein schon die Senkung der auf Arzneimittel entfallenden Mehrwertsteuer um drei Prozent bei den Kassen zu Einsparungen von 700 Millionen Euro pro Kalenderjahr führen würde. Damit könnten die Beiträge locker um 0,2 Prozent gesenkt werden.
Man muss sich in dem Zusammenhang einmal vor Augen halten, dass der Staat an den Krankheiten seiner Bürger allein über die aus Medikamentenabgabe erzielte Mehrwertsteuer derzeit pro Jahr mehr als 400 Milliarden Euro verdient. Dass das makaber ist, muss nicht betont werden, vor allem wenn man bedenkt, dass die Folgen unbehandelter Krankheiten den Staat über die gesetzliche Versicherung noch viel mehr Geld kosten würde.