Natürlich gibt es dazu noch keine offiziellen Diskussionen der Politiker. Viel zu sehr ist man noch mit der Bewältigung der aktuellen Situation beschäftigt. Die Flüchtlinge frieren und hungern und der atomare Supergau scheint kaum noch aufzuhalten zu sein. Allein die materiellen Schäden an den Gebäuden und der Infrastruktur werden auf umgerechnet mehr als 130 Milliarden Euro beziffert. Ein großer Teil der für den Wiederaufbau notwendigen Investitionen wird an Vater Staat und den Kommunen hängen bleiben. Das Land ist ohnehin stark verschuldet. Woher also die Mittel nehmen? Hinzu kommt, dass die Unternehmen in Folge der Katastrophe Gewinnausfälle haben, die sich auch auf die Einnahmen aus der Gewerbesteuer und der Einkommenssteuer auswirken werden. Immerhin sind in der Region Tokio allein ein Dutzend der wichtigsten Unternehmen aus der IT Branche ansässig, die auch auf Grund der kontrollierten Stromabschaltungen und der Abwanderung der durch die erhöhten Strahlenwerte verunsicherten Mitarbeiter Produktionsausfälle haben. Wenn die japanische Regierung nicht die Stabilität des Landeshaushaltes riskieren möchte, wird sie wohl um Steuererhöhungen auch im Bereich der Mehrwertsteuer kaum herum kommen.