Auch Griechenland gehört zu den EU-Mitgliedern, die sich vor ernstlichen finanziellen Problemen sehen. Deshalb hatte es sich die griechische Regierung zum Ziel gemacht, die Schulden bei der Mehrwertsteuer und der Einkommenssteuer so schnell wie möglich von den säumigen Pflichtigen einzutreiben. Immerhin sollen dort offene Forderungen von etwa 30 Milliarden Euro beim Fiskus an offenen Forderungen bestehen. Insgesamt sollen rund 6.000 Unternehmen zu den Steuerschuldnern gehören. Doch die Hoffnung, damit Löcher stopfen zu können, schwindet in dem Maße, wie ein genauer Blick auf die Liste der Schuldner geworfen wird. Allein eine Schuld von mehr als einer Milliarde Euro entfällt auf die Eisenbahngesellschaft des Landes, die sich in staatlicher Hand befindet. Somit müsste der Staat sich de facto selbst bezahlen und das kann er nicht. Hinzu kommen zahlreiche Unternehmen, die es auf Grund von Insolvenzen gar nicht mehr gibt. Allein eine Hand voll davon macht ein Fünftel der vorhandenen Schulden bei der Mehrwertsteuer und anderen Steuerarten aus. Die Experten gehen deshalb davon aus, dass sich nur rund ein Zehntel der Steuerschulden kurzfristig eintreiben lässt.