Wer ab dem Herbst 2012 einen Urlaub auf Mallorca machen möchte, der muss sich an einigen Stellen auf höhere Preise vorbereiten. Wer ist schuld? – Die spanische Regierung, die zum 1. September 2012 eine Erhöhung der Mehrwertsteuer beschlossen hat. Besonders hart trifft es die Betreiber von Kinos und die Inhaber von Friseursalons. Statt der bisher üblichen ermäßigten acht Prozent müssen sie von ihren Gästen und Kunden dann 12 Prozent Mehrwertsteuer verlangen. Auch die Blumenhändler und Betreiber von Theatern sind davon betroffen. Nicht ganz so hart trifft es die Augenoptiker. Dort hatte sich am Freitag, dem 13. Juli, das „Pannenteufelchen“ bei einer Pressemeldung eingeschlichen. Ihre Kunden werden nicht mit 21 Prozent, sondern nur mit zehn Prozent Mehrwertsteuer zur Kasse gebeten.
Die aktuelle Erhöhung der Mehrwertsteuer ist ein Bestandteil des Programms, das von der spanischen Regierung zur Konsolidierung des Staatshaushaltes verabschiedet werden musste. Die Sparmaßnahmen und Steuererhöhungen sowie die Streichung einiger Positionen bei der steuerlichen Absetzbarkeit von Kosten sind auch ein Ergebnis der Forderungen, die von der Europäischen Union im Zusammenhang mit den gewährten Gelder aus dem „Rettungsschirm“ gestellt worden waren. Auch die Staatsbediensteten selbst sind davon betroffen. Nachdem sie bereits eine fünfprozentige Reduzierung ihrer Gehälter hinnehmen mussten, müssen sie ab 2012 auch noch auf das Weihnachtsgeld verzichten. Um weitere 900 Millionen Euro sollen die Belastungen des Staatshaushaltes durch Ausgabenkürzungen in den einzelnen Ministerien entlastet werden.