Am 29. Juni 2010 fand in Köln der internationale Zeitungskongress statt. Dort wurden Stimmen laut, die forderten, die Mehrwertsteuer auf Printmedien wie Tageszeitungen komplett abzuschaffen. Auch ein Leistungsschutzrecht wurde gefordert. Als Begründung wurde angegeben, dass die derzeitige Situation oft so wäre, dass die Redakteure der Printmedien aufwändige Recherchen durchführen und die Inhalte von Dritten entgeltfrei für die Erwirtschaftung von Gewinnen genutzt werden würden. Als ein Beispiel wurde Google genannt.
Aber es ist nicht nur das Problem der Mehrwertsteuer, das Christian Nienhaus, seines Zeichens der Vorsitzende des nordrhein- westfälischen Verbandes der Zeitungsverleger sieht. Er richtet seine Kritik auch gegen die Praktiken der öffentlich- rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten, die sich in ähnlicher Weise an den Inhalten der Printmedien bedienen und die über Gelder finanziert werden, die den Bürgern zwangsweise als GEZ Gebühren aufs Auge gedrückt werden. Er kritisierte in diesem Zusammenhang vor allem die leidige Vorgehensweise, Inhalte und Fakten diverser Printmedien unzensiert und ungeprüft zu veröffentlichen. Setzt man dagegen, dass die GEZ Gebühren ursprünglich als Abgabe für ein Fernsehen und Rundfunk mit Bildungsauftrag gedacht waren, ist seine Kritik durchaus berechtigt.