Nun steht es fest, die Portugiesen müssen wegen des Sparzwangs der Regierung künftig bei der Mehrwertsteuer tiefer in die Tasche greifen. Sie soll im Jahr 2011 spürbar um zwei Prozent auf dann 23 Prozent erhöht werden. Doch nicht nur das wird die Waren und Leistungen auf dem portugiesischen Binnenmarkt verteuern. Die Unternehmen werden mit einer zusätzlichen Gewinnsteuer in Höhe von 2,5 Prozent zur Kasse gebeten. Analysten gehen derzeit davon aus, dass diese zusätzlichen Belastungen über die Preise an die Kunden voll weitergerecht werden. Mit diesen Maßnahmen werden die bereits laufenden Aktionen zur Reduzierung der staatlichen Verluste ergänzt. Bereits Mitte 2010 mussten die Portugiesen eine Erhöhung der Einkommenssteuer hinnehmen. Dass diese drastischen Maßnahmen auch politische Konsequenzen bei der nächsten Wahl haben können, ist dem Regierungschef Socrates im Moment gleichgültig. Er hatte durch die Androhung seines vorzeitigen Rücktritts zur wirtschaftlichen Konsolidierung des Landes sogar eine politische Krise billigend in Kauf genommen.