Es ist noch nicht lange her, da durften sich die deutschen Hoteliers darüber freuen, dass sie für die von ihnen angebotenen Beherbergungsleistungen künftig nur noch sieben, statt der vorherigen neunzehn Prozent Mehrwertsteuer erheben müssen. Die Tourismusverbände hofften, dass durch die daraufhin möglicherweise fallenden Preise neue Gästeströme in die von ihn betreuten Städte kommen würden.
Doch in einigen Regionen währte die Freude nur kurz, wie ein aktuelles Beispiel beweist. In der Karnevalshochburg Köln beispielsweise greifen die Stadtväter höchstpersönlich den Hotelbetreibern und damit jedem einzelnen Gast in die Tasche. Sie verlangen parallel zur Mehrwertsteuer eine Bettensteuer in Höhe von fünf Prozent, die vollständig in die Kasse der Kommune fließt. Als Begründung gab man an, mit den zusätzlichen Einnahmen die touristischen und kulturellen Infrastrukturen ausbauen und damit die Stadt lukrativer für die Touristen machen zu wollen.
Das sie damit den Bestrebungen der Bundesregierung, über Erleichterungen bei der Mehrwertsteuer die Wirtschaft wieder ankurbeln zu können, förmlich in den Rücken fallen, scheint den Kölner Kommunalpolitikern noch gar nicht klar geworden zu sein.