Bisher hatten vor allem viele deutsche Kunden nach den günstigen Preisen für Telefon- und Internetanschlüsse in Frankreich geschaut. Sie lagen noch im Jahr 2010 teilweise bis zu einem Drittel unter den Kosten für einen vergleichbaren Tarif in der Bundesrepublik Deutschland. Eine der Ursachen war, dass die Kommunikationsdienstleistungen steuerliche Vergünstigungen in Frankreich genossen haben, was in Deutschland nicht der Fall ist. Hier werden sie mit dem vollen Satz bei der Mehrwertsteuer belegt.
Zu Jahresbeginn 2011 wurde ein Teil dieser französischen Steuererleichterungen aufgehoben. Mittlerweile bekommen die ersten Telekommunikationsunternehmen die Auswirkungen zu spüren. France Telekom beispielsweise konnte im ersten Quartal 2011 deutlich weniger Neukunden gewinnen als in den vorangegangenen Abrechnungszeiträumen. Das zeigte sich vor allem im Bereich der Breitband-DSL-Anschlüsse. Dadurch war beim Gesamtumsatz ein Rückgang auf 11,3 Milliarden Euro pro Jahr zu verzeichnen, was sich in Folge auch bei den Börsenkursen für die Wertpapiere des Unternehmens niedergeschlagen hat. Noch hält man bei der France Telekom aber trotz der Erhöhung der Mehrwertsteuer an den Umsatzprognosen für das Jahr 2011 in vollem Umfang fest.