In Deutschland war der Steuerzahlergedenktag der 19. Juli 2017 und an diesem Tag arbeiteten die Bürger dem Bund der Steuerzahler zufolge für die eigene Geldbörse, was eine bedenkliche Entwicklung ist. Die Belastung durch Steuern und Abgaben sei nach Angaben des Lobbyvereins so hoch wie noch nie.
Die volkswirtschaftliche Einkommensbelastungsquote wird sich laut den Berechnungen im Jahr 2017 auf 54,6 Prozent belaufen. Rechnerisch kassiert der Staat somit von jedem Euro einen Betrag von 54,6 Cent und wäre mehr als die Hälfte. Die CDU und CSU wollen die Bürger um 15 Milliarden Euro entlasten, doch welche Einkommen davon am meisten profitieren werden, bleibt unklar.
Die jährlichen Steuereinnahmen werden bis zum Jahr 2020 auf rund 850 Milliarden Euro steigen. Der Schwerpunkt der aktuellen Finanzpolitik liegt auf einen ausgeglichenen Haushalt und weniger auf Entlastung der Steuerzahler. Der Bundeshaushalt erzielt seit einigen Jahren bereits Milliardenüberschüsse und profitiert von der Zinspolitik der EU. Die Staatsschulden Deutschlands belaufen sich auf rund 2,2 Billionen Euro und können nur langsam abgebaut werden. Vor der Bundestagswahl, die im September 2017 stattfinden wird, versprechen die Parteien eine milliardenschwere Steuerentlastung und Senkung der Sozialabgaben.
Eine größere Entlastung als die genannten 15 Milliarden Euro sei der Bundesregierung zufolge nicht finanzierbar, obwohl die Staatseinnahmen sich in den nächsten drei Jahren weiter positiv entwickeln werden.