Der ADAC hat schon wieder Ärger. Nicht nur, dass der Präsident zurückgetreten ist und der Beweis für weitgehende Manipulationen beim ADAC-Preis vorliegen, jetzt kommen auch die Steuern des Automobilklubs in eine sehr bewegende Kritik. Die Opposition und auch die Regierung wollen nunmehr herausfinden, ob die Besteuerung der Mitgliedsbeiträge mit rechten Dingen zugeht und zuging. Diese Praxis der Begünstigung wird seit mehr als 30 Jahren geübt. Der ADAC soll 11,3 Millionen Euro Mehrwertsteuer von den Beiträgen abgeführt haben. Nachrechnungen haben jedoch ergeben, dass es weit über eine Milliarde hätte sein müssen.
1981 hatten sich der Bund und auch die Länder darauf geeinigt, dass lediglich zehn Prozent des Mitgliedsbeitrages mit der Mehrwertsteuer berechnet werden sollen. Der Restbetrag ist somit steuerfrei an den Kassen des Bundes vorbeigegangen. Beim ADAC sind aktuell ungefähr 19 Millionen Mitglieder verzeichnet. Andere Vereine, die steuerlich vergleichbar sind, müssen einen wesentlich höheren Mehrwertsteuersatz zahlen. Durchschnittlich werden diese auf etwa 20 Prozent des Beitrages erhoben. Bei den Lohnsteuerhilfevereinen, gerade in Bayern, ist sogar der gesamte Beitrag mehrwertsteuerpflichtig.
Dieses Privileg des ADAC wird jedes Jahr aufs Neue von der CSU fortgeschrieben. Die SPD und auch die Grünen sind nunmehr der Meinung, dass eine Überprüfung angemessen ist. Die Steuervergünstigung sei zudem nur für Vereine gedacht, die nicht auf einen Gewinn abzielen. Der ADAC jedoch ist mittlerweile ein Milliardenkonzern. Die Begünstigung bei der Mehrwertsteuer aus dem Jahre ´81 ist damit eigentlich schon lange hinfällig. Das Thema ADAC und Mehrwertsteuern wird demnächst im Bundestag ein heiß diskutiertes Thema werden.