Wer bisher Mehrwertsteuer in Deutschland hinterziehen wollte und seine geschäftlichen Konten bei einer Schweizer Bank hatte, der konnte sich auf das bis dato unerschütterliche Bankgeheimnis der Schweiz verlassen. Doch das scheint nicht mehr der Fall zu sein. Im Gegenteil, von zwei Schweizer Großbanken wurden jetzt Datensätze zu Steuersünden angeboten und die Bundesregierung überlegt ernsthaft, diese CDs von den Banken zu kaufen. Immerhin könnten so etwa 400 Millionen Euro zusätzlich in die Kassen des Fiskus gespült werden.
Nach der Veröffentlichung dieser Angebote scheinen doch viele deutsche Steuersünder kalte Füße zu bekommen. Von der Mitarbeitern der Redaktion „Die Welt“ wurde recherchiert, dass sich inzwischen bundesweit die Zahl der Selbstanzeigen signifikant erhöht hat. Über fünfzig dieser Selbstanzeigen stehen im unmittelbaren Zusammenhang mit den von den Schweizer Banken zu steuerlichen Hintergründen verschiedener Geldanlagen angebotenen Daten. Der bisherige Schwerpunkt dieser Selbstanzeigen ist in Niedersachsen zu suchen.