Immer wieder haben Verbände und Apotheker sich für einen niedrigeren Mehrwertsteuersatz für Arzneien ausgesprochen. Nun zeigt sich Philipp Rösler, Gesundheitsminister FDP, für Vorschläge offen. Beim Tag der offenen Tür in der Bundesregierung in Berlin sagte Rösler selbst, dass es sich um “gute Argumente” für einen derartigen Schritt handle. Derzeit sei die Koalition dabei, die gesamte Systematik bei der Umsatzsteuer zu prüfen. “Und wir wissen: Es gibt gar keine Systematik”, wie Rösler sagt. So würden beispielsweise Zeitschriften und Hundefutter mit einem ermäßigten Steuersatz profitieren, für Arzneimittel und Kindernahrung aber hält der Staat einen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent ein. Ein System, das auch jeder verstehen kann, sieht aber anders aus, wie der Politiker meinte. Allerdings müssen der ermäßigte Umsatzsteuersatz für Arzneimittel auch zu finanzieren sein, wie Rösler betont. Eine Minderung des Mehrwertsteuersatzes für Arzneien soll laut Experten zu Mindereinnahmen im Etat führen, die sich auf rund 4 Milliarden Euro belaufen könnten.