Laut Recherchen des ARD-Politikmagazins „Kontraste“ zahlen viele Händler vor allem aus Asien, die über Ebay und Amazon verkaufen keine” Umsatzsteuer an den Staat und bedeutet einen Umsatzsteuerverlust von 800 Millionen Euro. Berechnet wurde diesen Umsatzsteuereinnahmen von Mark Steier, der Finanzanalyst und Betreiber eines Branchendienstes für E-Commerce ist.
Der Umsatzsteuerschaden würde sich seinen Berechnungen zufolge auf die genannte Summe pro Jahr belaufen. Seinen Recherchen nach seien 99,8 Prozent der in Deutschland aktiven chinesischen Händler beim Finanzamt nicht steuerlich registriert und würden über keine Umsatzsteuer-ID verfügen. Das Neuköllner Finanzamt ist für chinesische Händler verantwortlich.
Von Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) wird eine bessere Transparenz im Onlinehandel gefordert. Die Plattformbetreiber sollten seiner Forderung nach die Informationen über die Unternehmen liefern, die auf bei ihnen handeln. Der Bundesvorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, verwies in der ARD-Sendung auf den Personalmangel in deutschen Finanzämtern, wodurch der Onlinehandel bezüglich Steuerhinterziehung nicht wirkungsvoll bekämpft werden könne.
Seiner Überzeugung nach hinken die bundesweit 600 Finanzämter der gesamten Online-Entwicklung vermutlich Jahre hinterher. Die Umsatzsteuer zählt mit rund 200 Milliarden Euro jährlich zu den wichtigsten Einnahmenquellen des Staates.