Nach einer Studie des Ökonomem Tobias Effertz von der Universität Hamburg könnte ein gestaffeltes Mehrwertsteuer-System dabei helfen den Anstieg am starken Übergewicht ein Ende zu bereiten. Die Studie wurde im Auftrag der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG) und der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) durchgeführt.
Der Wirtschaftsexperte berechnete das Ernährungsverhalten und Gewichtsentwicklung der Bürger, sollten vegane Lebensmittel (Obst & Gemüse) nicht der Mehrwertsteuer unterworfen und ungesunde Nahrung höher besteuert werden. Im Studienergebnis wurde eine Reduzierung der Anteil Übergewichtiger um zehn Prozent festgestellt. Die Bürger seien zwar gewillt verstärkt Lebensmittel zu erwerben, scheitern jedoch zum Teil am Preis.
Das vorgeschlagene Mehrwertsteuersystem sollte den Wissenschaftlern zufolge auf der Lebensmittelampel basieren. Gesunde Nahrungsmittel wie Obst oder Gemüse sollten demnach mit keiner Mehrwertsteuer, Lebensmittel wie Nudeln, Milch oder Fleisch weiterhin mit 7 Prozent besteuert werden. Stark fettreiche, zuckerhaltige oder salzige Produkte hingegen sollten einen Mehrwertsteuersatz von mindestens 19 Prozent erhalten.
In Frankreich, Großbritannien und Kalifornien erhebt der Staat bereits Steuern auf ungesunde Lebensmittel. Eine so genannte „Fettsteuer“ ist in Deutschland ist derzeit noch nicht geplant.
Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) ermittelte, leiden rund 25 Prozent der deutschen Bürger unter einem starken Übergewicht. Vor allem in der Altersgruppe 18 bis 29 Jahre wurde einen enorme Zunahme an Übergewichtigen festgestellt. Mit erhöhten Körpergewicht steigt das Risiko an Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Beschwerden zu erkranken. Eine Risikominimierung kann durch eine Ernährungsumstellung und Sport erreicht werden.