Das relativ kleine Land Slowenien beheimatet etwa 2 Millionen Einwohner auf einer Fläche von ca. 20.000 km². Damit ist Slowenien etwa halb so groß wie die Niederlande, hat aber eine sehr niedrige Bevölkerungsdichte. Trotzdem sollte das Land nicht unterschätzt werden. Slowenien kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Lange Jahre als Teil Jugoslawiens unter kommunistischer Regierung erreichte Slowenien im Juni 1991 die Unabhängigkeit. Glücklicherweise wurden in dem darauffolgenden sogenannten “10-Tage-Krieg” nur verhältnismäßig wenig Schaden angerichtet, so dass schnell eine solide Wirtschaft aufgebaut werden konnte. Die fortschreitende Umstrukturierung und die damit verbundene kontinuierliche Stabilisierung führte dazu, dass 1998 über den Beitritt in die EU verhandelt, und im Mai 2004 vollzogen wurde. Die geographische Lage Sloweniens kann durchaus als zentral bezeichnet werden. Es grenzt an die Länder Österreich, Italien, Kroatien und Ungarn, sowie im Westen an die Adria. Sowohl die wirtschaftlich starken Nachbarländer aber auch der Seehafen Koper sind positive Gegebenheiten, die die Entwicklung des Landes weiterhin vorantreiben.
Die Mehrwertsteuer – in der Landessprache “Davek na dodano vred nost” oder kurz “DDV” genannt – wurde in Slowenien erst 1999 mit einem Normalsatz von 19% und einem ermäßigten Satz von 8% eingeführt. Nach einer Anhebung im Jahr 2002 wurde die Mehrwertsteuer zuletzt im Juli 2013 auf derzeit 22% und der ermäßigte Steuersatz auf 9,5% erhöht.
Somit werden also die wichtigsten Güter und Dienstleistungen des täglichen Bedarf zugunsten geringer Lebenshaltungskosten ermäßigt besteuert.
Slowenien konnte seine internationalen Handelsbeziehungen insbesondere durch den EU-Beitritt erheblich ausbauen. So hat sich das Exportvolumen in den Jahren 2004 bis 2008 sogar verdoppelt. Zwar liegt über die Jahre gesehen, noch ein leichtes Außenhandelsdefizit vor, dies hat sich aber in den letzten Jahren immer mehr verringert. Haupthandelspartner sind neben Deutschland die Nachbarländer Italien, Kroatien und Österreich, sowie Frankreich und Russland. Die Industrie, in der mittlerweile etwa 40% der arbeitenden Bevölkerung beschäftigt ist, hat ihre Schwerpunkte in der Elektrotechnik, im Metall- und Maschinenbau, sowie im Chemiesektor. In den letzten Jahren konnte vor allem die Automobilindustrie erhebliche Erweiterungen vorweisen, so dass auch auf diesem Sektor sicherlich noch Potenzial vorhanden ist.
Exporte in Drittländer sind in Slowenien von der Umsatzsteuer befreit. Die innergemeinschaftlichen Lieferungen unterliegen den Besteuerungsvorschriften nach den Richtlinien der Europäischen Gemeinschaft. Um diese Besteuerung abwickeln zu können, ist es notwendig einen “Davčna številka” oder kurz “ID st. za DDV” zugeteilt zu bekommen. Diese Umsatzsteuer-Identifikationsnummer besteht aus den Buchstaben SI und einem Block mit acht Ziffern. Da es durchaus möglich ist, dass ein ausländischer Unternehmer im Zuge des innergemeinschaftlichen Verkehrs in Slowenien steuerpflichtig ist, muss sich dieser in Slowenien steuerlich registrieren lassen. Am besten geschieht dies durch einen Fiskalvertreter, der die steuerlichen Abwicklungen im Land erledigt.
Zeitraum | Normalsatz | Ermäßigter Satz |
---|---|---|
01.07.1999 – 31.12.2001 | 19,0% | 8,0% |
01.01.2002 – 30.06.2013 | 20,0% | 8,5% |
Seit 01.07.2013 | 22,0% | 9,5% |
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